Straßen, Sicherheit und Autofahren im Winter
In den Alpen ist Schnee ganz normal. Während wir in einigen Ländern, darunter auch den Niederlanden, schon bei einer dünnen weißen Schicht völlig aus der Bahn geworfen werden, lässt sich die Bevölkerung der Alpen von einer dicken Schneedecke nicht aus der Ruhe bringen. Für sie ist es ein jährlich wiederkehrendes Phänomen, mit dem man leben muss und an das man sein tägliches Leben anpasst. Dörfer und Straßen sind an das winterliche Wetter angepasst, und die Einwohner wissen, wie sie damit umgehen müssen. Als Tourist ist es etwas schwieriger, vor allem, wenn man aus einer Gegend kommt, in der Schnee nicht so normal ist.
Schneeräumen: schieben, streuen oder liegen lassen
In bewohnten Gebieten und auf wichtigen Verbindungswegen wird der Schnee aktiv geräumt. Große Schneepflüge sind dort ein vertrauter Anblick und fahren oft schon früh am Morgen. Bei starkem Schneefall sogar Tag und Nacht. Dadurch bleiben die Straßen für den Verkehr befahrbar.
Nach dem Schieben wird manchmal auch Salz gestreut, aber aufgrund der großen Belastung für die Natur wird damit vorsichtig umgegangen. Es ist immer ein Abwägen zwischen Verkehrssicherheit und Natur. An manchen Orten entscheidet man sich für Splitt oder Kies. Das sorgt für Griffigkeit, ohne die Umwelt unnötig zu belasten.
Hochgelegene Bergstraßen und (weniger wichtige) Pässe werden im Winter oft wegen extremer Schneefälle und Lawinengefahr gesperrt. Bekannte Beispiele hierfür sind die Großglockner Hochalpenstraße, der Stilfser Joch und die Silvretta Hochalpenstraße.
Lawinen und Sicherheit
Lawinengefahr gehört zum Berggebiet, insbesondere nach Neuschnee oder bei schnell wechselnden Temperaturen. Straßen und Dörfer werden durch Lawinenverbauungen, Netze und Dämme davor geschützt. Bei erhöhtem Risiko werden Straßen manchmal präventiv gesperrt oder kontrollierte Lawinen ausgelöst. Sicherheit hat immer Vorrang vor Erreichbarkeit.
Fahren im Schnee, was wird von Ihnen erwartet?
Wer im Winter mit dem Auto in die Alpen fährt, muss mit winterlichen Bedingungen rechnen. Winterreifen sind in vielen Alpenländern vorgeschrieben, sobald die Wetterbedingungen dies erfordern. Dabei kommt es nicht auf den Kalender, sondern auf die Situation an. Wenn Schnee, Eis oder Glätte herrschen, muss Ihr Auto darauf vorbereitet sein.
Neben Winterreifen können auch Schneeketten vorgeschrieben sein. Dies gilt auch, wenn Sie bereits mit Winterreifen fahren. Daher ist es ratsam, immer Schneeketten dabei zu haben und im Voraus zu wissen, wie man sie montiert. Auf vielen Bergstraßen wird dies durch Schilder deutlich angezeigt.
Das Fahrverhalten in den Alpen unterscheidet sich auch von dem, was viele Touristen gewohnt sind. Es wird erwartet, dass Sie ruhig und vorhersehbar fahren, ausreichend Abstand halten und keine unnötigen Risiken eingehen. Hastiges oder abruptes Bremsen kann zu gefährlichen Situationen führen, insbesondere auf schmalen oder kurvigen Straßen.
Außerdem ist es normal, dass man manchmal warten muss. Straßen können vorübergehend wegen Schneeräumung oder Lawinengefahr gesperrt werden. Dies wird in der Regel gut kommuniziert und gehört zum Winterverkehr in den Bergen dazu. Flexibilität und Geduld machen das Fahren in den Alpen nicht nur sicherer, sondern auch wesentlich angenehmer.
Zum Schluss
Schnee in den Alpen ist nicht immer nur magisch, sondern macht das Leben manchmal auch etwas schwieriger. Straßen werden in der Regel geräumt, wenn nötig gesperrt und immer mit Blick auf die Sicherheit. Für Besucher gilt vor allem: Eine gute Vorbereitung, etwas Geduld und Flexibilität machen eine Winterreise durch die Alpen wesentlich angenehmer. Lassen Sie sich also nicht von einer dicken Schneeschicht aufhalten, sondern bereiten Sie sich gut vor und genießen Sie es.


